San Francisco bis Vancouver - Von Mammutbäumen, Großstädten, wilder Küste, Segelyacht und Inselfeeling!

Gerade schaukeln wir fröhlich auf unserer 48 Opsmobil aus dem Hafen von Salt Spring hinaus Richtung Thetis Island. Eine ca. 5-stündige Fahrt bis zur nächsten Golfinsel haben wir vor uns - Aber Zeit spielt seit gestern keine Rolle mehr. Entschleunigung pur. 

Das Inselleben hat dieses gemütliche Flair, das uns Großstädtern oft fremd erscheint. Die Yacht ist herrlich. Wir haben drei Kajüten mit je einem Doppelbett und privatem Bad, das aus einem WC, einer Dusche und einem Waschbecken besteht.

Neben einer geräumigen Küche, einem Wohnzimmer, einer offenen Sitzecke nach vorne und hinten, gibt es nette Liegemöglichkeiten auf dem Deck - Auf die Füße treten wir uns hier nicht.

Je nach Windverhältnissen fahren wir unsere massiven Segel an dem 23 m hohen Mast aus oder schalten den Motor an, um ein bisschen Fahrt aufzunehmen.

 

Gestern sind wir gegen 13:00 Uhr in Sidney (30 Minuten nördlich von Victoria) losgesegelt und sind am Nachmittag in Ganges, einem Yachthafen auf Salt Spring Island, eingetroffen. Hier sind wir gemütlich über den Farmers Market gebummelt, haben den vielen Aussteigern und Hippies, die Salt Spring Island ihr Zuhause nennen, zugeschaut, wie sie ihren Alltag leben und waren abends in dem niedlichen Tree House Café essen, in dem ich vor anderthalb Jahren bereits mit Ronnie essen war. Nicht nur die urige Atmosphäre, die der mitten in dem halb offenen Café wachsende Baum in Kombination mit Live Music mit sich bringen, sondern auch das qualitativ gute Essen, machen diesen Ort zu einem besonderen Erlebnis.

 

Heute Morgen war ich eine Runde auf der Salt Spring Island joggen und habe Birgit und mir im Anschluss einen Cappuccino und einen Matcha Latte mit aufs Boot gebracht.

Birgit und Peter waren gerade dabei, riesige, lila-pink- und goldfarbene Seesterne an den Holzplanken unseres Anlegersteges zu fotografieren. Nach einer schnellen Dusche (Wasserverbrauch beachten!) habe ich mich gemeinsam mit Alexander an das Zubereiten von Apfel Pancakes gemacht. Gegen 10.00 Uhr haben wir gefrühstückt - Pancakes, Müsli, Jogurt, Toast, Ei, Käse, Marmelade - Wie gut es uns geht.

Danach habe ich abgewaschen und nun tuckern wir vor uns hin. Der eine liest, der nächste sonnt sich, andere unterhalten sich und der Jüngste hält die Stellung am Steuerrad. Für Alexander scheint mir die Yacht-Fahrt schon jetzt ein absolutes Highlight der Reise zu sein.

Die technischen Zusammenhänge hat er sich von Bill bereits gestern noch vor Ablegen aus dem Hafen in Sidney erklären lassen, sodass er das Boot jetzt (fast) alleine fahren könnte. Da merkt man schon ein klein wenig Stolz, aber vor allem Freude an der Tätigkeit und Verantwortung als Käptn.

 

Nachher werden wir von einem Weingut-Besitzer am Anleger abgeholt, der Birgit, Peter, Charlotte und Jürgen mit auf sein Weingut nimmt, um es ihnen zu zeigen und sie einige Weine probieren zu lassen. Ich hatte lange nach einem untouristischen, authentischem Weingut geschaut und bereits vor sechs Wochen das erste Mal Kontakt mit Denis aufgenommen. Ich bin gespannt, wie es den Vieren gefällt.

Alexander und ich werden mit unserem Skipper Bill an Bord bleiben. Nicht nur, weil Alexander sowieso kaum mehr vom Boot wegzubekommen ist, sondern auch, weil Denis nur vier Sitze im Auto hat. Also werden Alexander und ich vielleicht das Doppelkajak oder das Stand Up Paddling Board ausprobieren oder uns weiter mit den technischen Features der Yacht beschäftigen. Ich lerne ja auch gerne dazu. :-)

 

Die nächsten vier Tage werden wir mit der Yacht von Insel zu Insel hüpfen, hier und da ein wenig spazieren gehen, Kajak fahren, ein Spa auf Pender Island besuchen, auf dem ich Birgit und Peter eine Massage gebucht habe, während wir anderen es uns am Pool des Spa gutgehen lassen können. Und all das bei kompletter Entschleunigung und Entspannung.

Da ich heute das erste Mal zum Schreiben komme seit Beginn unserer Reise, würde ich euch gerne ein kleine Update über die vergangenen  zwei Wochen geben:

 

Nachdem ich am Dienstag Abend, den 25.07. in San Francisco gelandet war, habe ich mir einen sogenannten Shared Van vom Flughafen zu meinem Couchsurfer Neil in Russian Hill genommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und letztlich mit Hilfe eines Postboten, bin ich mit dem Code, den mir Neil zuvor per SMS geschickt hatte, in die Wohnung gekommen. Sehr nette Wohnung und super zentral gelegen.

Empfangen wurde ich von einem jungen Herren meines Alters, der gerade am Pizza backen war. Die Treppe führt von der Haustür direkt in die Küche. Mit den Worten "Hey, hows going? Are you a couchsurfer?" wurde ich begrüßt.

Das war offensichtlich nicht Neil, sondern sein Mitbewohner. Da er weder wusste, in welchem Zimmer ich nächtigen soll, noch wann Neil nach Hause kommt, habe ich mich entschlossen, einen Spaziergang zu machen, um meine Orientierung zurückzugewinnen. Es sind immerhin fünf Jahre vergangen seitdem ich das letzte Mal hier war. Und ich möchte natürlich wissen, an welche Orte ich die Fünf entführe. Also bin ich zur Fisherman´s Wharf geschlendert, habe mich unter die bunten Lichter, die Musik und die Touristen gemischt und für mich entschlossen, dass es nach wie vor das Flair eines Touristen-Abklatsches hat. Essbuden neben Touranbietern, die Alcatraz-Touren und Schifffahrten unter der Golden Gate Bridge hindurch anbieten, Restaurants, Cafés, Souvenirshops, Casinos und und und.

 

Nach einem weiteren Tag in San Francisco, an dem ich intensiv durch die verschiedenen Viertel der Stadt gelaufen bin und meine Erinnerung hab aufleben lassen, habe ich die Fünf am Donnerstag um 14:00 Uhr mit unserem Mietwagen am Flughafen in San Francisco abgeholt.

Da ich eine Alcatraz-Tour für den Ankunftstag für Alexander, Charlotte (Peters Nichte), Jürgen (Birgits Vater) und mich gebucht hatte, die vom Pier 33 losging, war Fisherman´s Wharf der erste Eindruck von San Francisco für die Fünf. Alcatraz ist beeindruckend und ein wichtiges Stück Geschichte. Das ist trotz Jetlag angekommen. :-)

 

Am Folgetag haben wir uns dann auf die wirklich schönen, sehenswerten Ecken San Franciscos konzentriert - Von dem Viertel Soma, in dem unser Hotel lag, über die Market Street zum Nike Store (Turnschuhe für Alexander kaufen - Sie haben seine Reisetasche zu Hause vergessen), durch das Financial District, Chinatown, North Beach bis nach Ashbury Haight und den Painted Ladies, eine Reihe viktorianischer Häuser vor der Skyline San Franciscos, sind wir durch die Stadt geschlendert. Ich habe zwischendurch das Auto aus dem Hotel abgeholt, um die Fünf dann an den Painted Ladies einzusammeln, gemeinsam durch den Golden Gate Park bis an das westliche Ende der Stadt zu fahren, um dort im Beach Shell Restaurant unsere Reservierung für 19:30 Uhr wahrzunehmen.

Dort kann man bei Meeresfrüchten oder Burger (Alexander! :-)) den tosenden Wellen auf dem Meer zuschauen. Nach einem langen Tag und viel Laufen waren wir alle froh, abends in unsere Betten zu fallen.

Ich war dann noch kurz einkaufen, um uns mit Obst, Snacks und genügend Wasser für die Folgetage im Yosemite Nationalpark einzudecken.

 

Am nächsten Morgen sind wir in den über 3000 Quadratkilometer großen Yosemite Nationalpark aufgebrochen, der knapp 300 km östlich von San Francisco liegt.

Auf dem Weg haben wir spontan ein Päuschen im Black Bear Diner eingelegt, einem typisch amerikanischen Restaurant/Pub, an den wir auch am Ende der Reise noch gerne zurückdenken.

Der knapp 4 m hohe Schwarzbär, der seine Gäste "Willkommen" heißt, der eigene Souvenir-Shop und die hauseigenen Saucen, die die rustikalen Tische zieren, haben uns neugierig gemacht. Was ist dieses Black Bear Diner? Und wie viele Black Bear Diners gibt es in den Staaten? 

Frag Google: 82 Niederlassungen, davon 48 in Kalifornien. Wir bedanken uns bei Bob and Laurie Manley, die diese "Comfort Foods"-Kette, wie sie beschrieben wird, 1995 gegründet haben. Die einzelnen Portionen sind in Familien-Dimension zubereitet, fett- und kalorienarm ist hier ein Fremdwort. Wir haben es mit Humor genommen und als Frühstück und Mittagessen in einem angesehen.

Wider Erwarten ist bei der Weiterfahrt keiner eingeschlafen, trotz gut gefüllter Mägen. Vielleicht war es die Neugierde auf den hoch gepriesenen Nationalpark, die abwechslungsreiche Landschaft, die wir passiert haben oder die stimmungsvolle Musik mit Denver-Songs wie "Take me Home, Country Road"...

 

Die Evergreen Lodge, in der wir die nächsten drei Nächte verbracht haben, war nicht nur durch seine Holzhütten urig in die Natur eingebettet, sondern auch abgeschieden von allem Trubel gelegen. Und mit viel Glück hatte man auch einen kleinen Miniatur-Frosch als Hausbewohner. :-)

Definitiv ein Kontrast zu den Skyscrapern des Financial Districts in San Francisco - ein perfekter Ort, um abzuschalten und zu entspannen.

Den Nachmittag haben wir am Pool verbracht, geschlafen, gelesen, geschwommen und "gechillt", wie Alexander nun sagen würde.

Wenn man etwas an dieser traumhaften Anlage bemäkeln müsste, wäre es das Restaurant, das weder mit seinem Personal noch mit dem Essen und am wenigsten mit seinen Richtlinien beeindrucken kann: Reservierung erst ab 8 Personen möglich. Sonst "First come first serve".

Am zweiten Abend hat Peter das dann mit dem Manager direkt geklärt. Resultat: Free Drinks an der Bar, einen Tisch auf der Terrasse, diverse Appetizers und einen reichhaltigen Schokoladenkuchen als Dessert. Von jetzt an wurden wir wie Ehrengäste behandelt. Die Panik, eine schlechte Bewertung zu erhalten, hatte eingesetzt. :-)

 

Am zweiten Tag sind wir in dem Tuolumne Grove, einem Waldgebiet aus zahlreichen Mammutbäumen gefahren. Links und rechts sind wir an den Baumriesen vorbeigeschlendert, teilweise sogar hindurch. Da es sehr heiß und trocken war, war dieser schattige Waldspaziergang genau das Richtige. Den Nachmittag haben die Fünf am Pool entspannt, während ich die Wapama Wasserfälle auskundig gemacht habe. Das Hetch Hetchy Reservoir ist wirklich schön und hat mich an Kanada erinnert. Ich frage mich immer wieder, ob jemals etwas die Schönheit meines Lieblingslandes Kanada übertrumpfen kann?

Den Folgetag sind wir um 08:00 Uhr Richtung Yosemite Valley aufgebrochen. Birgit, Charlotte, Alexander und ich hatten ein Date mit den Pferden und Maultieren der Big Tree Stables. Während wir uns auf den Rücken von "Jackpot", "Him" und ... Mein Namensgedächtnis^^ durch Wald und an saftig grünen Wiesen vorbei haben tragen lassen, hatten Peter und Jürgen in einem Café am anliegenden Hotel ein wenig Ruhe von uns. :-)

 

Im Anschluss sind wir zu dem hoch gepriesenen Glacier Point gefahren, um festzustellen, dass der Glacier Point sehr schön ist, der Washburn Point hingegen truly AWESOME ist. Hier hätten wir es Stunden aushalten können. Da die Touristenbusse diesen Aussichtspunkt überspringen, waren wir fast für uns alleine, konnten den Blick auf die Wasserfälle und die Berge, insbesondere auf den Half Dome so richtig einsaugen, ohne links und rechts von Selfie Sticks bedrängt zu werden.

Nach diversen Fotos in allen Positionen haben wir uns dann noch den Glacier Point angeschaut - wie gesagt, zu toppen ist der Washburn Point nicht. Aber dafür haben wir einen Luchs dabei zuschauen können, wie er genüsslich ein Eichhörnchen auseinandernimmt. Keiner von uns hatte bis zu diesem Tag einen Luchs in freier Wildbahn gesehen. Überraschung gelungen. Er war weit genug weg, um nicht bedrohlich zu sein und ohnehin mehr an seinem Eichhörnchen interessiert als an uns neugierigen Touristen.

 

Wir haben noch an einem weiteren Aussichtspunkt gestoppt, der einen Blick über das Yosemite Tal geboten hat, bevor wir zu den Bridalveil Falls geschlendert sind. Dort sind wir drei "Kinder" über die Felsen geklettert - natürlich langsam und vorsichtig. Denn die vom Wasser glitschigen Steine müssen achtsam bestiegen werden. Das kann schneller schief gehen als man denkt. Kurzerhand mussten wir einem etwas korpulenterem jungen Herren helfen, der auf einem Stein festsaß, sich das Bein verletzt hatte und weder vor- noch zurückgekommen ist.  Auch wenn ich der "Buhmann" war, als ich Alexander nicht habe weiter hochklettern lassen - Damit lebe ich lieber als mit dem Verletzungsrisiko.

 

Am Abend waren wir im Tal in der Yosemite Lodge essen – In einem stark klimatisierten Restaurant - So, wie die Amis es lieben. Andere Länder, andere Gewohnheiten. Wir sind eben nur zu Besuch. Es gab Lachs, Burger, Muscheln, Risotto und Salat. Und zum Dessert zwei Espressi. Einen für Birgit (mit Liebe zubereitet), einen für mich (hingeklatscht).  Aus irgendeinem Grund schien der Kellner sich mehr zu Birgits Tischseite hingezogenen zu fühlen. Das haben wir von Anfang an gespürt und wie immer mit reichlich Humor genommen. By the way: Charlotte hat zehn typisch amerikanische und für uns ungewöhnliche Gepflogenheiten zusammen gesucht. Der ein oder andere Besucher des Ami-Landes kann die Top Ten bestimmt gut nachvollziehen:

 

1. Air conditioning everywhere, pumped up to the max.

2. All the commercial breaks on TV.

3. The huge gaps in the toilet doors.

4. The obsession with icy cold water.

5. The thing you call French bread.

6. Having a hundred flavors of everything.

7. Flags everywhere.

8. Not having the tax included on the price tag.

9. Laws changing from state to state.

10. Ads for lawyers and doctors.

No comment. That´s just the way it is. :-)

 

Nach dem Abendessen mussten wir noch ca. eine Stunde bis zu unserer Lodge zurückfahren. Eine etwas anstrengende Fahrt auf kurvigen Straßen im Dunkeln mit dem Wissen, dass hier Rehe und Hirsche unterwegs sind. Ein langer, schöner Tag, den wir wohl alle mit einem Dornröschenschlaf abgerundet haben.

 

Am nächsten Morgen hieß es "Bye bye" Yosemite. Unserer Reise geht weiter. Zurück Richtung Küste. Heutiges Tagesziel: Calistoga. Unser erster Stopp war nach knapp zwei Stunden die Kennedy Goldmine in Jackson, mit 1.742 m tiefen vertikalen Schächten die zur Zeit der Inbetriebnahme tiefsten Goldmine Amerikas. Die Gründung der Mine geht auf den irischen Einwanderer Andrew Kennedy zurück, der hier in den 1850er Quartz entdeckt hatte.

Ich hatte uns eine private Tour für 12:30 Uhr gebucht, die dank der informierten Führerin Linda, die ihrem Job mit viel Leidenschaft nachgegangen ist, höchst interessant und aufschlussreich war.

Die Mine war übrigens nicht nur eine der tiefsten, sondern auch der profitabelsten - Gute 35 Millionen US Dollar hat sie in ihren 80 Jahren bis zur Schließung im Jahr 1942 erwirtschaftet. Kein kleiner Betrag, insbesondere wenn man Zeit und Umstände betrachtet. Alexander durfte am Ende noch Gold in einem Wasserbecken suchen. Und tataaaaa, ist auch fündig geworden. Wer weiß, vielleicht tragen wir seitdem ein wahres Vermögen mit uns herum. :-)

Nach der Goldmine haben wir uns in einem typisch amerikanischen Diner gestärkt. Hier gab es „REAL Milkshakes“ (Empfehlung von unserem Tourguide Linda aus der Goldmine), was für die Amis eine große Bedeutung zu haben scheint. Statt Milkshakes haben wir Burger, Chilli, Waffeln und ein ganz „leichtes“ Softeis verzehrt. Das etwas freakige Lokal mit Glitzer T-Shirts zum Verkauf und Schnickschnack in jeder Ecke kam zwar nicht ganz an das Black Bear Diner ran, war aber dennoch eine Erfahrung unter Einheimischen.

 

Weiter ging es an Sacramento vorbei bis zur Weinstadt Calistoga im Napa Valley. Hier sitzt Reichtum. Das sieht man nicht nur an den riesigen Weingütern, sondern vor allem an den gepflegten Orten. Sterilität statt Abfall. Nach der Nutzung des Hotelpools haben wir uns auf den Weg in den Ort gemacht, um noch einen Bissen zu uns zu nehmen, bevor der Ort sich zur Nachtruhe legt.

Die Amerikaner essen deutlich früher als wir Europäer - Hier kann es schon sein, dass ein Lokal um 21:00 Uhr schließt. Nach dem Essen sind Birgit, Peter und Jürgen zurück zum Hotel geschlendert, während Alexander, Charlotte und ich die bequeme Variante im Auto genommen haben.

 

Die nächsten drei Tage waren unsere Fahrtage.

Tag 1: Calistoga bis Crescent City:

 

Highlight des heutigen Tages war die Avenue of the Giants. Ganz knapp vor dem Geysir, einem hinter Mauern abgeschirmten Geysir, der mit einem Tagesticket, das unter anderem einen Ziegen-Streichelzoo beinhaltet, besichtigt werden kann. :-) Schweren Herzens haben wir uns gegen dieses "Spektakel" entschieden (Ironie!) und haben uns auf den Weg in den wirklich spektakulären Redwood Nationalpark gemacht. Hier reiht sich ein Baumriese neben dem anderen. Auch hier sind wir guten Gewissens an der Touristenattraktion des "Drive Trough Trees" vorbeigefahren und haben den Wald bei einem Picknick auf einem umgefallenen Mammutbaum und durch einen Spaziergang durch die Welt der Riesen genossen.

Bei Baguette, Hummus, Tomatensalat und Obst habe ich ein paar Hintergrundinformationen zu den Mammutbäumen, die dieses Areal ihr Zuhause nennen, vorgelesen: Die das milde, neblig-feuchte Klima liebenden Küstenmammutbäume können bis zu 110 m hoch und bis zu 2.000 Jahre alt werden. Im Gegensatz zu ihren Verwandten in der Sierra Nevada (so z.B. die Mammutbäume, die wir im Yosemite Nationalpark bestaunt haben), beeindrucken die Küsten Redwoods folglich nicht durch ihren Umfang, sondern durch ihre Höhe und ihr Alter. Entgegen unserer Erwartungen hatten wir die Avenue of the Giants, die parallel zum Highway 101 verläuft, fast für uns alleine. Ach, ich vergaß. Wir sind ja auch die ersten Europäer, die eine Route von San Francisco nach Norden gefunden haben. Oder wie war das? :-) Ein paar Insider dürfen auch in diesem Blog nicht fehlen!

Die kurvenreiche, schmale Straße, die links und rechts von dichtem Wald begrenzt wird, ist eine der schönsten Straße, die ich je gefahren bin. Man fühlt sich der Natur so nah. Und was ich in den nordamerikanischen Wäldern besonders schätze, ist die Tatsache, dass diese seit 1960 geschützten Wälder mittlerweile nicht mehr angefasst werden. Wenn ein Baum abstirbt oder umfällt, wird er nicht weggeräumt, sondern als sich neu etablierendes Ökosystem genutzt. Im Anschluss an die Avenue of the Giants haben wir uns wieder auf den Küstenhighway 101 begeben und ein nettes Päuschen in der Altstadt von Eureka eingelegt.

Wie so viele amerikanische Städte wirkt auch Eureka auf den ersten Blick unattraktiv und wie jede andere "Drive Through"-Stadt. Links und rechts der Hauptstraße reihen sich A&W, Wendys, Dairy Queen, McDonalds, Walmart, Safeway, Tankstellen, Autowerkstätten, Chinesische Restaurants (Ja, das durfte in der Auflistung nicht fehlen! :-)) und viele mehr aneinander. Keine Fußwege, denn man fährt die 200 m vom Liquor Store zum Supermarkt und anschließend weitere 300 m zu Mc Donalds. Laufen? Nicht hier.

Die zentrierte Sammlung viktorianischer Häuser in der Altstadt hat im Vergleich zu dem Commerical Drive Through-Zentrum Charme. Ein bisschen Schlendern, eine Pizza für Alexander, ein Käffchen oder Tee für den Rest.

Es hat kein Weg daran vorbeigeführt, trotz Nebel und Wind am Strand zu stoppen. Der Nebel über den tosenden Wellen verzaubert einen Badestrand zu etwas mystisch-reizvollem – Birgit hätte hier ewig verweilen können.

Bei der Weiterfahrt konnten wir eine Herde Hirsche beim Grasen auf einer offenen Wiese zusehen. Gegen 21 Uhr kamen wir dann in Crescent City an, in einem Beach Motel, typisch amerikanisch und irgendwie idyllisch. Rechts der Highway, links das rauschende Meer, mit einem Steg als Terrasse. Am Morgen haben wir uns am Strand beim Spazieren bzw. Joggen getroffen. Wie an so vielen Orten auf dieser Reise hätten wir es auch hier gut länger aushalten können.

 

Tag 2: Crescent City bis Newport:

 

Unser erster Stopp am heutigen Morgen war der Safeway in Crescent City. Vor allem Birgit und Charlotte waren interessiert daran, ein wenig in einem typisch amerikanischen SUPERmarkt zu stöbern. Peter, Alexander und ich haben währenddessen nach einem neuen Kamera-Akku gesucht, sind aber in dem für spezielle Kameras etwas zu kleinen Ort nicht fündig geworden.

Dann habe ich ähnlich wie am Vortag für ein Picknick unterwegs eingekauft. Nach meinen anderthalb Jahren in Kanada habe ich mich mittlerweile an die Dimensionen der Supermärkte gewöhnt, was aber nicht bedeutet, dass ich sie mag. Oft frage ich mich, ob 78 verschiedene Müslisorten, 103 unterschiedliche Marmeladen und 12 Apfelvarianten wirklich notwendig sind...:-) Meine Devise lautet: Nur mit Einkaufsliste shoppen gehen. Sonst geht man verloren.

Das zweite Highlight des Morgens war die Grenzüberfahrt von Kalifornien nach Oregon. Der erste Shop hinter der Grenze, die außer einem Schild "Welcome to Oregon" nicht erkennen lässt, dass es sich um eine Grenze handelt, war ein Marihuana-Geschäft. Marihuana-Blätter auf leuchtenden Schildern, "Come in", "Weed for your health" und andere Hinweise lassen jeden Zweifel verschwinden. Hier ist Gras legal. Daher sieht der Grenzübergang von Nord nach Süd auch anders aus. Denn Kalifornien distanziert sich vom Marihuana-Konsum. Und auch ich hatte mir überlegt, statt Gras zu frühstücken, lieber in ein nettes Frühstücks-Lokal in Brookings zu fahren, so ganz unter Einheimischen. Das rustikale Seafood Restaurant in einem etwas heruntergekommenen Yachthafen hat die Klassiker von Pancakes mit Blaubeeren, Butter und Ahornsirup, French Toast, Waffeln, Omelettes und Toast angeboten - Das hatte ich natürlich im Voraus gecheckt, um sicherzugehen, dass für Jeden etwas dabei ist. Ein Frühstück, bei dem es nur Meeresfrüchte-Omelette-Variationen gibt, würde Alexander mir nicht so schnell verzeihen...:-)

Auch gab es hier wie in vielen Restaurants einen integrierten Giftshop, ebenfalls eine für uns ungewöhnliche Angewohnheit.

Nach dem erneut reichhaltigen Frühstück (kein Wunder, dass die Amis einen anderen Körperumfang als die meisten Europäer haben) sind wir weiter nördlich den Küsten-Highway 101 entlang gefahren, nun inmitten eines knapp 260 km langen sogenannten "Banana Belt", an dem es sich dank eines warmen Klima trotz windiger Küste sehr gut aushalten lässt. Der Name Bananengürtel geht auf die Tatsache zurück, dass Bananen warmes Klima bevorzugen und beschreibt alle Regionen, die z.B. aufgrund der Nähe von Gebirgen und den damit verbundenen Luftströmungen ein wärmeres Klima als der Rest des Landes genießen.

Wir sind immer wieder ausgestiegen und haben die unglaublich schöne Küste Oregons eingesogen. Die vielen endlosen Sandstrände und Felsbrocken in dem rauschenden Meer haben es uns oft schwer gemacht, wieder ins Auto zu steigen. Es gab so viele Orte, an denen wir alleine drei Wochen hätten bleiben wollen. Unser heutiges Picknick haben wir an Sanddünen gemacht, die Alexander und ich nach dem Essen zum Dünen-Weitsprung genutzt haben. Folge: Sand überall. Aber das war es den Spaß wert.

Nach kurzer Weiterfahrt sind wir ein Stündchen durch die niedlich gepflegte Altstadt des Fischerortes Florence geschlendert, der auch die "Stadt der Rhododendren" genannt wird. Während Peter und ich tanken waren, haben Birgit und Alexander das Lieblingseis von Alexander, ein Blizzard bei Dairy Queen besorgt. Unseren kleinen Stadtbesuch haben wir durch einen gemeinsamen Kaffee auf der Terrasse von Siuslaw River Coffee Roasters abgerundet. Kaum ein Ort, an dem wir nicht mit unbekannten Gesichtern ins Gespräch gekommen sind. Heute waren es die drei Police Officer, die uns auf Nachfrage unter anderem darüber aufgeklärt haben, dass man hier keine Parkscheiben benutzt und man folglich keine Möglichkeit hat, genau festzustellen, ob jemand seit zwei oder drei Stunden auf einem nur für zweistündiges Parken zugelassenen Parkplatz steht. Über den Zettel mit der Uhrzeit drauf, den ich in die Windschutzscheibe gelegt hatte, müssen sie sich mächtig amüsiert haben. :-)

Unser nächster und letzter Stopp für den heutigen Tag waren die Sea Lion Caves, die größte von Naturgewalt geschaffene Höhle Amerikas, in die sich die California Sea Lions Ende des Sommers hineinverkriechen, um Schutz vor Kälte und Wind zu suchen. Einige Seelöwen haben hier wild und lautstark miteinander kommuniziert und gespielt, andere einfach nur abgehangen.

Die Aufmachung der Attraktion an sich (man fährt mit einem Fahrstuhl in die Tiefe) ist touristisch aufbereitet, die Höhle jedoch zum Glück unberührt, sodass die Tiere dort ihrem Instinkt ungestört nachgehen können.

Gegen 19:30 Uhr sind wir in unserem Agathe Best Western Hotel in Nye Beach in Newport angekommen, genau richtig, um der Sonne beim Versinken ins Meer zusehen zu können.

Eines der drei gebuchten Zimmer wurde uns versehentlich als Hundezimmer verkauft. Wen wundert es da, dass zur Begrüßung Hundeknochen auf unseren Betten lagen. Trotz Beschwerde gab es kein anderes verfügbares Zimmer, entsprechend ein paar Abzüge in der Bewertung des Hotels.

Den Abend haben wir in einem Restaurant mit Blick auf Strand und Meer ausklingen lassen. Ich werde diesen Abend aber auch aus einem anderen Grund nicht vergessen: Alexander hat statt Burger Spagetti Bolognese gegessen. :-)

 

Tag 3: Newport bis Seattle:

 

Am heutigen Morgen sind wir etwas später als gewöhnlich aufgebrochen.  Die Sonne hat sich etwas rar gemacht und so haben wir den Vormittag nach Belieben unterschiedlich genutzt: Ausschlafen, Strandspaziergang, Hotelpool.

Auf der Weiterfahrt nach Seattle haben wir zunächst in Lincoln City gehalten und anderthalb Stunden in den hierfür bekannten Outlet Shops gestöbert, einige von uns mit einer großen Ausbeute.

Peter, Alexander, Jürgen und ich waren zunächst auf der Jagd nach einem neuen Kamera-Akku und sind dabei in einem Krimskrams-Laden gelandet, der neben technischem Equipment auch Waffen verkauft hat – für Alexander äußerst interessant.

In jedem Liquor Store sind die Amis streng mit Minderjährigen - sie haben keinen Zutritt -, bei Waffen scheint das Alter keine Rolle zu spielen. Ich weiß nicht, ob Alexander seinem Papa mittlerweile verziehen hat, dass er keine SIG-Sauer bekommen hat (Peter, da hättest du ein Auge zudrücken können :-)), jedenfalls haben wir den Laden ohne Akku und Waffe verlassen. Jürgen und ich haben dann Briefmarken für seine Postkarten besorgt und bei einem Kaffee den Trubel in den Shops beobachtet. Und Peter ist in einem Spezial-Kamerageschäft fündig geworden.

Weiter ging es vorbei an zwei „weltweit bekannten“ (habt ihr schon mal von Tillamook Käse gehört?) Käsefabriken bis nach Seaside, einem Urlaubsort von Amis, wo wir uns am Strand bei reichlich Wind mit Baguette, Hummus, Tomatensalat und Obst gestärkt haben.

Der Aussichtspunkt, den ich eigentlich für unser Picknick angepeilt hatte, hat unsere British Kate im Navigationssystem (man kann hier verschiedene Frauenstimme nach Nationalität auswählen) maßlos überfordert.  Vielleicht hätte Deutsch Marie es besser gewusst. :-) Aber zum Glück sind wir alle easy-going und flexibel.

Es war ein langer Fahrtag, sodass wir erst um 21 Uhr in Seattle angekommen und direkt das Ivar´s Salmon House angefahren sind, ein in einem traditionellen First Nation Longhouse mit Totempfählen geziertes Restaurant am Lake Washington, von dem aus man einen Blick auf die Sykline von Seattle hat.

In Seattle hatten wir das erste Mal das Gefühl, es würde ein wenig Rauch von den vielen Waldbränden, die seit Wochen in Kanada und in Teilen der Staaten brodeln, in der Luft hängen. Je nach Wind kann der Rauch hunderte Kilometer weit ziehen und sich in den Skyscrapern der Großstädte festsetzen. Wir hatten unwahrscheinliches Glück, dass wir das auf unserer Reise nicht erlebt haben. Der leicht rauchige Geruch in Seattle war zum Glück nicht weiter beeinträchtigend.

Nach dem Essen haben wir dann in unserem typisch amerikanischen Motel, der Travelodge im University Viertel eingecheckt und hatten eine angenehme Bettschwere, um in einen tiefen Schlaf zu fallen.

Den nächsten Tag haben wir nach dem Frühstück mit einer Tour in den Untergrund Seattles begonnen. Der enthusiastische, seinen Job liebende Guide hat uns mitgenommen auf eine Zeitreise in die Gänge und Keller unter dem Pioneer Square, auf dem die Stadt einst gegründet wurde.

Der Untergrund ist durch die Anhebung des Stadtzentrums um 1900 entstanden. Kurz zum Hintergrund (wenn auch nicht halb so authentisch wie unserer Guide, der American Storytelling lebt): Die Lage von Seattle an der Elliot-Bucht auf Höhe des Meeresspiegels hat zu häufigen Überschwemmungen geführt. Neben dieser Tatsache stellte vor allem das neu eingeführte Abwassersystem ein Problem dar, denn was bei Ebbe in die richtige Richtung funktionierte, spülte bei Flut rückwärts. "Shit happens", im wahrsten Sinne des Wortes...

Darüber hinaus wurde das "Business District" um das Pioneer Square bei seiner Stadtgründung 1851 rein aus Holzhäusern erbaut, wodurch sich ein anfänglich kleines Feuer am 06.06.1889 in einen Großbrand verwandelte. Nachdem die Stadt fast komplett niedergebrannt war, überlegte man, sie sinnvoller wiederaufzubauen, in dem man sie anhebt und auf den Straßen damit eine gleichmäßigere Steigung schafft. Dieser neue Plan ging langsam voran und so wurden die neuen Gebäude zunächst vom alten Straßenniveau ausgehend errichtet.  Durch das spätere Anheben der Straßen um bis zu zehn Meter entstand teilweise eine gefährliche Höhendifferenz zwischen Straße und Gehweg, weshalb die Gehsteige im Nachhinein auf dem neuen Straßenniveau überdeckt und die Hauseingänge in höhere, nun „ebenerdige“ Stockwerke verlegt wurden. Die ehemaligen Erdgeschosse wurden zu Kellern, die heute auf einer Tour besichtigt werden können. Wirklich interessant, in diese außergewöhnliche Stadtgeschichte einzutauchen.

Nach dieser Tour sind wir durch den Financial District zum Pike Place Market gelaufen. Ich habe die Fünf mit Karten und Empfehlungen (Seattle Art Museum, Belltown, Space Needle etc.) ausgestattet und bin dann zur Autovermietung gefahren, um unseren Kleinbus in einen Minivan zu tauschen. Da wir für die restlichen Tage in Kanada kaum noch Fahrstrecke vor uns hatten und sich das ohnehin teure Mitführen eines Autos von den USA nach Kanada je nach Fahrzeuggröße berechnet, war es sinnvoll, auf ein kleineres Beförderungsmittel umzusteigen.

 

Seattle ist eine lebendige Stadt mit Flair, nett am Wasser gelegen, von alternativen Viertel über gigantische hohe Gebäude. Aber eines ist unglücklich: Der Highway direkt an der Waterfront. Die Motorengeräusche der auf grauen Pfeilern verlaufenen Schnellstraße nehmen einem das Flair beim Schlendern an der Wasserfront. Es scheint, als bleibe San Francisco unschlagbar. :-)

Am Nachmittag habe ich mich mit den drei Männern wiedergetroffen, um zur Boeing Factory im nahegelegen Wukilteo zu fahren. Hier haben wir an einer 90-minütigen Führung durch die Produktionshallen teilgenommen. Schlichtweg beeindruckend. Die Fertigungshalle der Boeing 747, 767, 777 and 787 Dreamliner Flotte ist das volumenmäßig gemessene größte Gebäude der Welt. Ja, so kam es einem auch vor. Ich kann schwer in Worte fassen, was man hier sieht. Die Herstellung der vier Flugzeugmodelle, klar, aber man muss es gesehen haben, um das Ausmaß nachvollziehen zu können Gerade als Laie ist das einfach nur "WOW".

Oft waren pro Halleneinheit vier verschiedene Produktionsstufen zu sehen. Während das erste Flugzeug z.B. zunächst nur Flügel hatte, war das zweite in der Reihe bereits mit einem Körper ausgestattet, am dritten Flugzeug wurde an der Inneneinrichtung gearbeitet und das vierte in der Reihe hatte bereits einen "Deckel" auf. Dann wurden die Motoren eingebaut und im nächsten Moment fährt es aus der Halle raus, wird betankt, in der nächsten Halle angestrichen und ist im Anschluss für einen Startflug bereit, so wie eine Boeing 747 von Emirates, die bei unserem Besuch für einen Startflug bereitstand. Das hört sich nach einem Prozess von drei Tagen an. Ganz so schnell geht das natürlich nicht. Insgesamt stellt Boeing z.B. sechs 787 Dreamliner pro Monat her.

Der Dreamliner, so habe ich gelernt, ist besonders, da er das erste Großraumflugzeug ist, dessen Rumpf zu einem Großteil aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff besteht und durch entsprechend leichteres Gewicht (weniger Aluminium) bis zu 20% weniger Kerosin verbraucht.

Auch hat der Passagier durch größere und dimmbare Fenster die Möglichkeit, einem Jetlag entgegenzuwirken. Und und und...

Wir durften natürlich keine Fotos machen, aber hier bekommt man einen kleinen großen Eindruck: http://www.boeing.com/company/tours/

Um meinen Stiefpapa nicht in den Wahnsinn zu treiben, höre ich nun auf mit der Beschreibung der beeindruckenden Boeing-Factory. Denn Airbus ist auch toll, Flav, ich weiß. :-)

Charlotte und Birgit haben den restlichen Nachmittag in Seattle selbst verbracht. Es ist ja nicht so, dass es dort nicht genug zum Sehen, Anfassen und Staunen gäbe...

Am Abend habe ich Peter und Birgit in die Seattle Opera gefahren. Ich hatten ihnen Karten für Puccinis "Madame Butterfly" in der privat geführten Mc Caw Hall gebucht. Als Alexander und ich sie abgeholt haben, nachdem wir uns einen netten Abend mit Pizza und einem halben Film im Hotel gemacht haben, sind die Beiden aus dem Schwärmen kaum rausgekommen.

 

Den folgenden Vormittag haben wir im Zentrum Seattles verbracht, bevor wir mit der Autofähre nach Bainbridge Island übergesetzt haben. Das hatte zum einen den Vorteil, ein bisschen Fahrstrecke zu sparen, aber vor allem den gigantischen Blick vom Wasser auf die Skyline Seattles zu erleben. Das hatte ich von meinem letzten Seattle-Aufenthalt 2015 in ganz besonderer Erinnerung behalten.

Von Bainbridge Island hatten wir noch anderthalb Stunden Fahrt bis nach Port Angeles, von wo aus wir die Fähre nach Victoria in Kanada genommen haben. Auf dem Weg haben wir in einem kleinen authentischen Fischerort in Sequim zu Mittag gegessen. Nun hieß es "Bye bye" USA. Wir haben Kalifornien, Oregon und Washington hinter uns gelassen, erfüllt von der Weite des Landes, erstaunt von dem wenigen Tourismus und in Vorfreude auf Kanada. Kanada: Es fühlt sich für mich einfach an wie „Nachhause Kommen“. Auch Birgit und Peter ging das so, die sich letztes Jahr vor allem in Victoria und Vancouver verliebt hatten.

Nach der zweistündigen Fährfahrt sind wir unproblematisch durch die Passkontrolle gefahren und haben trotz diverser Straßensperrungen (British Columbia Day!) einen schnellen Weg in unser niedliches Hotel gefunden.

Den Abend haben wir in einem meiner Lieblingsrestaurants, ehemals "The Docks", nun „Wharfside Seafood Grille“ ausklingen lassen. Um 22:00 Uhr wurden wir mit einem Feuerwerk willkommen geheißen. Oder vielleicht war es auch zu Ehren des BC Days, dem 6. August. Egal, es war traumhaft.

 

Der Unterschied zwischen Amis und Kanadier im Charakter und Umgang ist uns bereits am ersten Abend enorm aufgefallen. Statt wie ein Ami launisch in den Bart zu nuscheln, sprüht ein Kanadier voller Lebensenergie und Freundlichkeit.  Natürlich immer schwer, so etwas zu pauschalisieren, aber eine gewisse Tendenz ist allemal vorhanden.

Den Folgetag haben wir in Victoria verbracht. Da Birgit, Peter und Alexander die Stadt schon kannten, haben wir uns "getrennt" und ich habe Jürgen zu den Highlights der Stadt geführt, während Charlotte sich die Stadt auf eigene Faust erschlossen hat. Mit einem Wassertaxi sind wir zur Fisherman´s Wharf gefahren, einer kleinen mit bunten Hausbooten und Shops gezierten Anlegestelle und anschließend am Wasser zurück ins Zentrum geschlendert, vorbei am Regierungsgebäude  bis hin zu dem Totempfahl-Park und dem Helmcken Haus, eines der ältesten Häuser British Columbias (Ja, die 1850er Jahre sind für Kanada alt!). Dann sind wir durch die Shoppingstraße Government Street zurück zum Hotel gelaufen und haben auf dem Weg noch die leckeren mit Ahornsirup-Creme gefüllten Cookies und Matcha Tee für Inge, Jürgens Frau, als Mitbringsel gekauft. Jürgen ist trotz seines Alters noch sehr gut zu Fuß und hat sich oft freiwillig fürs Laufen entschieden. Ich finde es sowieso großartig, sich in dem Alter noch auf eine solch große Reise einzulassen. Respekt!

 

Am frühen Abend waren wir alle gemeinsam einen Kaffee trinken und am Abend in dem hoteleigenen Pub essen. Bis 22:00 Uhr. Dann musste Alexander das Pub offiziell verlassen. Wie gesagt, mit Alkohol wird auch hier kein Auge zugedrückt. :-)

Am Folgetag sind wir um 09:00 Uhr aufgebrochen und eine halbe Stunde nach Sidney gefahren, von wo aus wir auf die Yacht umgestiegen sind. Zunächst haben wir hier in Sidney im „Toast Café“ gefrühstückt. Der Name war Programm. So dicke Toastscheiben hatte keiner von uns bis zu dem Tag gesehen. Nach dem Frühstück sind wir zum „Check-in“ in das Büro des Yachtverleihs gefahren, haben Papierkram erledigt und unsere Taschen, die nicht mit auf die Yacht sollten, im Keller verstaut. Anschließend sind wir an die Marina gefahren und haben Bill, unseren trinkfesten Skipper für die nächsten fünf Tage kennengelernt.

Wenn ihr den Blogeintrag von Anfang an gelesen habt, seid ihr nun dort angekommen, wo ich mit meiner ersten Zeile begonnen habe. Auf der Yacht. :-)

 

Die nächsten Tage haben wir es uns einfach nur gut gehen lassen, sind da, wo es der Wind zugelassen hat, um die Golfinseln herumgesegelt und sonst mit Motor gefahren. Unsere Route: Sidney, Salt Spring Island, Thetis Island, Gabriola Island, Galiano Island, Pender Island, Sidney

Gefrühstückt haben wir an Bord. Ich bin nun ein Apfel Pancakes Profi :-). Zum Mittag gab es mal Tomate Mozzarella mit Pesto, Maiskolben, Spaghetti Bolognese, Pizza, Obst oder selbst gefangene Krebse.

Am Nachmittag haben wir meistens an einer der Inseln angelegt. Dann hat jeder nach Belieben dem nachgegangen, wonach ihr oder ihm war.

Auf Gabriola Island sind Alexander, Charlotte und ich z.B. mit dem Inselbus gefahren, um uns uralte Felsmalereien anzuschauen.

Abends haben wir dann immer in dem Restaurant direkt an der Marina, an der wir für die Nacht angelegt haben, gegessen.

Auf Galiano Island haben wir kurz vor der Marina den Anker geworfen (da die Insel keine Anlegeplätze für Segelschiffe hatte) und sind mit dem kleinen Motor-Schlauchboot zur Insel gefahren. Besser gesagt: Alexander ist gefahren. Das sogenannte "Dingy" (offizielle Bezeichnung!) war Alexander Highlight der Reise. Er hätte wahrscheinlich dankend auf die Yacht verzichtet, wenn er im Gegenzug nonstop mit dem Dingy hätte unterwegs sein können. Unser Skipper Bill war so nett, dass er Alexander ein paar Mal einfach so in dem Dingy hat fahren lassen. Dann sind wir von Bucht zu Bucht gecruised, mit einem strahlenden Alexander als Steuermann. Natürlich war Bill dabei, aber Alexander saß am Steuer. Und hat entsprechend auch über die Geschwindigkeit entschieden, was dazu geführt hat, dass ich mich das ein oder andere Mal links und rechts am Boot festgekrallt habe. :-)

 

Auf Pender Island habe ich Bill gefragt, ob er so nett wäre und „uns“ nochmal mit dem Dingy fahren ließe. Folglich waren wir Drei eine gute Dreiviertelstunde in dem Dingy unterwegs.

Birgit und Peter hatten hier um 16:30 Uhr eine Massage in dem Spa des Poets Cove Resorts direkt an der Marina und Charlotte und Jürgen haben den Nachmittag am Pool des Poets Cove Resorts verbracht.

Das Alles war kurz nach einer Rettungsaktion, die uns wohl allen in Erinnerung bleiben wird.

An diesem vorletzten Segeltag von Galiano nach Pender Island hatten wir eine Windstärke von 8 Beaufort und entsprechend unruhige See.

Das war der erste Tag, an dem man am sichersten war, wenn man sich nicht von A nach B bewegt hat, sondern an seinem Plätzchen sitzen geblieben ist.

Als die hohen Wellen Peter und Birgit, die vorne auf der Yacht in der Sonne lagen, erreichten, haben sie sich auf den Weg nach drinnen gemacht. Die Matratze, auf der sie lagen, hat sich mit der nächsten Windböe auf den Weg ins Meer gemacht.

Da diese Matratze 1.000 CAD kostet, hat Bill kurzerhand entschieden, sie wieder einzusammeln. Wenn das so einfach gewesen wäre bei dem Wellengang…

Mehrfach sind wir um die Matratze herumgekreist, hatten sie mal unter der Yacht, mal rechts, mal links und mal hinter uns. Bis Peter sie mit einem langen Stab ans Boot heranziehen und ich sie greifen konnte. Wir waren ziemlich froh bei dieser Aktion nicht ins Wasser gefallen zu sein und umso erleichterter, als wir wieder sicher saßen. Da kam Bills Spruch "Could you wash off the salt water?" etwas überraschend, da uns das Säubern der Matratze bei diesem Wellengang eher zweitrangig erschien. Das hat er dann auch eingesehen und er musste selber etwas über seine uneinfühlsame Aufforderung schmunzeln. :-)

 

Das meinte ich allerdings nicht mit Rettungsaktion. Kurze Zeit später haben wir über Funk von einem Kajakfahrer in Not kurz vor Pender Island gehört. Ein Kajakfahrer war ins Wasser gefallen, seine Begleiterin das „Mayday“ abgesetzt. Bill hat uns gebeten, Ausschau zu halten und nach ein paar Minuten hat Alexander sie durchs Fernglas entdeckt. Zwei junge Frauen, Anfang 30, im Kajak, eine – die zwischenzeitlich ins Wasser gefallene - dermaßen unterkühlt, dass sie nicht mehr klar denken und handeln konnte.

Als wir die beiden erreicht haben, waren wir noch lange nicht so nah dran, dass wir sie einfach aufs Boot ziehen konnten. Wir haben ihr zunächst gut zugesprochen, während Bill versucht hat, die Yacht entsprechend zu lenken. Dann haben wir der Notbedürftigen einen Rettungsring zugeworfen, den sie aber nicht um ihren Körper gelegt, sondern nur mit einem Arm festgehalten hat.  Sie war so unter Schock, dass sie unseren Anweisungen kaum folgen konnte. Zum Glück konnten wir sie letztlich mit der Schnur des Rettungsringes langsam heranziehen und auf das Boot hieven. Das war Teamwork, Peter! Charlotte und Birgit haben sie dann mit Tee und Heißwasser-Flaschen versorgt und in  trockene Klamotten und Decken gesteckt, während wir die Kajaks auf die Yacht gezogen haben. Die Arme war völlig durch den Wind, konnte ihre Tränen in den Augen kaum zurückhalten. Ich glaube, sie hatte schon abgeschlossen mit ihrem Leben.

Während der Aktion (keine Ahnung, wie lange das Ganze gedauert hat), sind zwei Propellerflugzeuge  über uns geflogen und einige Coastguards und weitere Boote an unser Boot herangekommen.

Zwei Coastguards sind zu uns an Bord gesprungen, um zu sehen, wie sie helfen können und eine eventuelle Nachversorgung auf der Insel in die Wege zu leiten.

 

Es war toll zu sehen, wie von allen Seiten reagiert wurde, wenn über Funk nach Hilfe gerufen wird. Und zum Glück hatten die beiden Mädels ein Funkgerät dabei. Bei den Wetterbedingungen hätten sie gar nicht im Kajak unterwegs sein sollen, aber gut, am Ende ist man immer schlauer.  Als wir an der Marina von Pender Island eingelaufen sind, wussten die meisten Boote Bescheid und wir wurden nur noch "THE Catamaran" genannt, der die Kajakfahrer gerettet hat. So heldenhaft haben wir uns selten gefühlt. Später habe ich die Freundin der Verunglückten in dem Resort getroffen, die mir erzählt hat, dass sie die nächste Fähre zurück aufs Festland nehmen werden. Ende gut, alles gut. Gott sei Dank.

 

Am nächsten Morgen sind wir um 08:00 Uhr aufgebrochen, da wir um 10:00 Uhr die Yacht im Hafen von Sidney zurückgegeben mussten. Wir haben ein Abschiedsfoto gemeinsam mit Bill gemacht, uns von ihm verabschiedet, Sack und Pack genommen, ins Auto geräumt und unser restliches Gepäck aus dem Büro des Yachtverleihs abgeholt.

Zweieinhalb Stunden Fahrt waren es bis zu unserem Tagesziel Parksville auf Vancouver Island. Mittags haben wir in Chemainius gestoppt, einem kleinen niedlichen Ort mit Wandmalereien an den Häuserwänden, Cafés und kleineren Shops. Nach den Sandwiches, die ich am Morgen geschmiert hatte, gab es ein Eis für alle, die wollten, für Alexander und mich natürlich Minze mit Schoko. :-)

 

In Parksville haben wir es uns in dem Tigh-Na-Mara Seaside Resort gutgehen lassen. Zimmer mit Meerblick und Balkon, den Strand direkt vor der Tür, von Arbutus Bäumen (Amerikanischer Erdbeerbaum) umgeben, was will man mehr? Diese immergrünen Laubbäume (eine der wenigen Laubbäume des nordamerikanischen Westens) fallen vor allem wegen ihrer leuchtend rotbraunen, abblätternden Rinde auf. Zahlreiche Schösslinge und weit ausladende Kronen geben dem Baum, der die Meeresnähe liebt, das besondere Etwas. Wir haben am Strand entspannt, am nächsten Tag an den nahegelegenen Little Qualicum Wasserfällen einen schönen Spaziergang gemacht und den Tag bei Pizza und Wein von dem Besuch auf dem Weingut auf dem Balkon ausklingen lassen.

Auf dem Rückweg der Little Qualicum Falls haben wir auf Alexander großen Wunsch hin in Coombs gehalten, einem touristisch überladenen Ort mit der Hauptattraktion einer Markthalle mit diversen Produkten aus aller Welt, auf dessen Gras-Dach Ziegen grasen. Nur für dich, Alexander. :-)

 

Am Folgetag sind wir um 08:30 Uhr nach Nanaimo aufgebrochen. Nach einem Frühstück bei Starbucks am Fährterminal haben wir die Fähre von Departure Bay nach Horseshoe Bay in Nord-Vancouver genommen. Auf der Fähre habe ich Markus, einen Freund, den ich aus meiner Zeit in Kanada kannte, wiedergetroffen. Es war schön, sich in den anderthalb Stunden Fährfahrt mit Neuigkeiten auszutauschen. Was in einem Jahr so alles passieren kann.

 

In Vancouver angekommen, haben wir im Sylvia Hotel an der English Bay eingecheckt und sind anschließend zum Granville Market gefahren. Während Birgit, Peter und Alexander sich selbständig gemacht hatten, sind Jürgen, Charlotte und ich durch die Markthallen und vielfältigen Shops geschlendert und haben bei einem Lachsröllchen und Apple Pie das Treiben beobachtet. Granville Market liegt auf einer Halbinsel direkt an einem Yachthafen, die lautstarken Möwen konkurrieren mit  Live-Musikern, während lokale Farmer ihre frischen Produkte von Fisch, Obst, Salaten, Käse und Ahornsirup-Mandeln an den Mann bringen.

Auch Handkunstwerk, Theater und eine Universität findet man auf der Halbinsel, die mir fast wie eine eigene Kleinstadt vorkommt.

 

Nachdem wir uns alle wiedergetroffen hatten, sind wir zurück zum Hotel gefahren, haben das Auto abgestellt und sind zu Fuß an der Waterfront bis zum Canada Place, dem Kreuzfahrt-Terminal gelaufen. Jedes Mal wieder beeindrucken mich auf der einen Seite die Skyscraper aus Glas, alle in einem Stil, die ihre Nachbargebäude in sich spiegeln. Auf der anderen Seite das bunte Treiben auf dem Wasser vor der Kulisse der Berge, Stand-up Paddler, Kanus, Motorboote, Yachten, Wasserflugzeuge und manchmal sogar Kreuzfahrtschiffe.

Am Canada Place hatten wir Karten für  „Fly Over Canada“ gebucht, einem 4 D-Erlebnis, das unbeschreiblich berührend ist. Obwohl Birgit, Peter und Alexander die Show schon kannten und ich auch, wollten sie das gerne wiederholen und so konnten auch Jürgen und Charlotte in den Genuss kommen. Nach einer kurzen bildlichen Einführung in die Vielfalt Kanadas steigt man in ein simulatives Flugzeug. Im Osten gestartet fliegt man über alle zehn Provinzen und teilweise über die Territorien bis man in Vancouver landet. Das Ganze wirkt so real, da man z.B. an den Niagara-Fällen nass wird und einem bei dem Flug durch die Wälder Nadelbaum-Geruch in die Nase steigt. Wirklich toll gemacht. Wir waren uns einig, dass wir Stunden hätten weiterfliegen können.  

Im Anschluss sind wir als weiteres Highlight im Vancouver Lookout, dem Drehrestaurant im Zentrum der Stadt, essen gegangen. In ca. 45 Minuten dreht man sich hier um die Stadt und genießt einen herrlichen Blick auf das Burrard Inlet, die Berge von Nord-Vancouver, die Skyscraper um einen herum und die von Burnaby in der Ferne, den Stanley Park, die startenden und landenden Wasserflugzeuge, Das Baseball- und Football-Stadium und und und. Man kann sich kaum satt sehen. Mitten in der Stadt und doch über ihr. Das Essen war darüber hinaus vorzüglich. Und Andrew, unser Kellner, charmant und außergewöhnlich aufmerksam. Das habe ich entsprechend mit einer Top-Bewertung bei Trip Advisor vermerkt. :-)

Während Charlotte und Peter zurück zum Hotel gelaufen sind, haben Birgit, Alexander, Jürgen und ich den Bus genommen – mit dem Resultat, dass wir zeitgleich angekommen sind. :-)

Wieder ein wunderschöner Tag.

 

Am nächsten Morgen habe ich mit Jürgen im Hotel gefrühstückt und war danach in Gastown, um ein paar Mitbringsel zu besorgen. Jürgen wollte ein wenig an der English Bay spazieren gehen, Charlotte die Stadt für sich erkunden und die anderen Drei hatten einen Termin bei der Bank.

Mittags bin ich mit Alexander und Jürgen durch den Stanley Park zunächst zum Aquarium (das ich auch noch nicht kannte) und anschließend zu den Totempfählen gelaufen.  Alleine der Spaziergang durch den Stanley Park, den größten Stadtpark Amerikas (natürlich, wir sind in Kanada :-)), der großteils von Wasser umgeben ist, ist herrlich. In dem Aquarium lassen sich lokale Fischarten, Korallen und Quallen, Fischotter, Riesenschildkröten und Haie beobachten. Und in einem 4 D-Film (Jürgen hatte das erste Mal eine 3 D-Brille auf) erfährt man Vieles über die Riesenbewohner der Meere um Kanada.

 

Am unserem letzten gemeinsamen Abend waren wir im Boathouse an der English Bay essen. Auch John und Tracy waren dabei, Freunde von Birgit und Peter. Das war total nett, auch wenn sich schon ein wenig Wehmut bei mir breit gemacht hat. Ich mag eben keine Abschiede.

Während sich Charlotte und Jürgen etwas früher verabschiedet haben, ging der Abend für Alexander und Peter erst los:  Sie haben sich von John und Tracy nach Gastown fahren lassen, da Alexander gerne die Dampfuhr sehen wollte. Aber: ab 23.15 Uhr tutet die Uhr nicht mehr! Birgit und ich sind zum Hotel zurückgeschlendert, vor dem wir eine überraschende Begegnung mit einer Waschbär-Mama und ihren drei Kindern hatten.

Waaaaas? Die drei Wochen sollen schon vorbei sein? Wenn man zurückblickt, erscheint einem das oft so absurd. Bei einem gemeinsamen Frühstück im Hotel haben wir noch einmal die Atmosphäre von Vancouver, insbesondere der English Bay genossen. Danach war noch Zeit für einen letzten Spaziergang, einer Strandeinheit oder Packen.

 

Um 12:00 Uhr sind wir zum Flughafen aufgebrochen, ich habe die Fünf samt Gepäck beim Check-In abgesetzt und den Mietwagen zurückgebracht. Und wie sollte es anders sein? Gemeinsam haben wir bei Tim Hortons (kanadische Kaffee- und Donutkette) den Urlaub ausklingen lassen, bevor wir in unterschiedliche Maschinen gestiegen sind: Die Fünf nach Frankfurt, ich nach Hamburg.

 

Nach 2.268 km Gesamtstrecke, einer Menge Erlebnisse im Gedächtnis und vielen Eindrücken im Herzen, sind wir nun seit letzter Woche wieder in Bonn bzw. Hamburg.

Ich bedanke mich bei Birgit, Peter, Alexander, Charlotte und Jürgen für diese wunderbaren drei Wochen, an die ich mich noch lange und gerne zurückerinnern werde.

Ich freue mich schon auf den November, wenn ich euch in Bonn besuchen komme.

 

Allen anderen ein Danke für euer Interesse und das Lesen meines Reiseberichts.

 

Natürlich möchte ich euch unsere bildlichen Eindrücke nicht vorenthalten:

https://goo.gl/photos/K5NnPJWNKez8fCJw6

 

Auf Wunsch von Birgit, Peter und Alexander habe ich keine Bilder, auf denen man ihre drei Gesichter erkennen kann, hochgeladen. Das nur als Info, damit ihr nicht den Eindruck gewinnt, ich würde nur von hinten fotografieren..:-)

 

Liebste Grüße

Eure Lotti (für Alexander: Dein Grottenmolch)